Superblitzschnell, herzlichen Dank @Maria :-) Genau, das sind die beiden mit Brennhaaren bestückten Urticas: Die ausdauernde, zweihäusige Grosse Brennnessel (Urtica dioica) im Hintergrund und die einjährige, einhäusige Kleine Brennnessel (Urtica urens) im Vordergrund.
Wachsen die zwei Arten direkt nebeneinander, leuchten die deutschen Artnamen natürlich absolut ein. Ein verlässliches, feldtaugliches (und v.a. Grössen-unabhängiges) Merkmal ist die Form der Blattspreite:
bei der Grossen Brennnessl (Urtica dioica) ist die (schmal) eiförmige Blattspreite (grösste Breite unterhalb der Mitte) am Grund herzförmig oder zumindest gestutzt.
Ebenfalls verlässlich scheint mir die "Brennhaar-Dichte":
Bei der Grossen Brennnessel (Urtica dioica) ist der Stängel mit wenigen langen Brennhaaren und zahlreichen kurzen, einfachen Haaren besetzt –
bei der Kleinen Brennnessel (Urtica urens) ist es umgekehrt: Neben den langen Brennhaaren finden sich relativ wenige kurze, einfache Haare auf dem Stängel.
Und so sieht der Brennnessel-Bestand mit bisschen Abstand aus – d.h. die Pflanzen leben hinter Schloss und Riegel.
Herzlichen Dank @Tierpark Dählhölzli fürs unkomplizierte Aushändigen eines kleinen Exemplars von Urtica urens :-) Fotos dieser Pflanze (Brennhaare auf dem Stängel, Wurzelwerk) finden sich im Wiki.
Korrektur... So verlässlich ist das "Brennhaar-Dichte-Merkmal" des Stängels glaub doch nicht... es gibt sehr wohl Grosse Brennnesseln (Urtica dioica), deren Stängel neben den Brennhaaren nur wenige einfache Haare besitzen. Die Bandbreite ist recht gross (Stängel-Fotos unten) – und damit ist das Merkmal nicht das Gelbe vom Ei.
Die Form der Blattspreite scheint mir nach wie vor ein gutes Merkmal zu sein. Und deutlich einfacher als die Unterscheidung zweihäusig (Grosse Brennnessel) versus einhäusig (Kleine Brennnessel) und ausdauernd (Grosse Brennnessel) versus einjährig (Kleine Brennnessel).
Toll deine Beobachtungen Muriel! Die Kleine Brennnessel habe ich erst vor 2 Wochen in einem Garten in Chur gesehen. Ich glaube, dass war erst mein Zweitfund dieser seltenen Art in der Schweiz…. Und Urtica dioica ist schon wahnsinnig variabel… Aus Ostösterreich und -deutschland ist übrigens noch die fast brennhaarlose, auffallend hochwüchsige sowie flussbegleitende U. dioica subsp. subinermis bekannt. Ich hab's ausprobiert, da brannte gar nichts…. Lokal existieren im östlichen Mitteleuropa dann noch Vorkommen der U. dioica ebenfalls sehr ähnlichen Röhrichts-Brennnessel (U. kioviensis). Vielleicht sollte man nach den beiden auch mal die Augen offen halten ;-) Beide Taxa werden in diesem Beitrag aus dem österreichischen Nachbarforum erwähnt: http://forum.flora-austria.at/viewtopic.php?f=4&t=3609&p=21362&hilit=subinermis#p21362
5 Réponses
Urtica dioica (hinten) und Urtica urens?
Superblitzschnell, herzlichen Dank @Maria :-)
Genau, das sind die beiden mit Brennhaaren bestückten Urticas: Die ausdauernde, zweihäusige Grosse Brennnessel (Urtica dioica) im Hintergrund und die einjährige, einhäusige Kleine Brennnessel (Urtica urens) im Vordergrund.
Wachsen die zwei Arten direkt nebeneinander, leuchten die deutschen Artnamen natürlich absolut ein. Ein verlässliches, feldtaugliches (und v.a. Grössen-unabhängiges) Merkmal ist die Form der Blattspreite:
Ebenfalls verlässlich scheint mir die "Brennhaar-Dichte":
Und so sieht der Brennnessel-Bestand mit bisschen Abstand aus – d.h. die Pflanzen leben hinter Schloss und Riegel.
Herzlichen Dank @Tierpark Dählhölzli fürs unkomplizierte Aushändigen eines kleinen Exemplars von Urtica urens :-) Fotos dieser Pflanze (Brennhaare auf dem Stängel, Wurzelwerk) finden sich im Wiki.
Korrektur...
So verlässlich ist das "Brennhaar-Dichte-Merkmal" des Stängels glaub doch nicht... es gibt sehr wohl Grosse Brennnesseln (Urtica dioica), deren Stängel neben den Brennhaaren nur wenige einfache Haare besitzen. Die Bandbreite ist recht gross (Stängel-Fotos unten) – und damit ist das Merkmal nicht das Gelbe vom Ei.
Die Form der Blattspreite scheint mir nach wie vor ein gutes Merkmal zu sein.
Und deutlich einfacher als die Unterscheidung zweihäusig (Grosse Brennnessel) versus einhäusig (Kleine Brennnessel) und ausdauernd (Grosse Brennnessel) versus einjährig (Kleine Brennnessel).
Toll deine Beobachtungen Muriel! Die Kleine Brennnessel habe ich erst vor 2 Wochen in einem Garten in Chur gesehen. Ich glaube, dass war erst mein Zweitfund dieser seltenen Art in der Schweiz…. Und Urtica dioica ist schon wahnsinnig variabel… Aus Ostösterreich und -deutschland ist übrigens noch die fast brennhaarlose, auffallend hochwüchsige sowie flussbegleitende U. dioica subsp. subinermis bekannt. Ich hab's ausprobiert, da brannte gar nichts…. Lokal existieren im östlichen Mitteleuropa dann noch Vorkommen der U. dioica ebenfalls sehr ähnlichen Röhrichts-Brennnessel (U. kioviensis). Vielleicht sollte man nach den beiden auch mal die Augen offen halten ;-) Beide Taxa werden in diesem Beitrag aus dem österreichischen Nachbarforum erwähnt:
http://forum.flora-austria.at/viewtopic.php?f=4&t=3609&p=21362&hilit=subinermis#p21362