Die heutige Suche nach dem Zierlichen Wimperfarn (Woodsia pulchella) im Hürital (SZ/UR) blieb leider erfolglos (wir waren für die Überprüfung von mehr als 10 Jahre alten Fundmeldungen unterwegs) – aber es tauchten unzählige andere Farne auf, die uns für das Gekraxel mehr als belohnten.
Konkret fanden wir diese 21 Arten (sowie evtl. den Alpen-Wurmfarn Dryopteris expansa; der Schuppige Wurmfarn Dryopteris affinis ist vielleicht mit mehreren Taxa vertreten):
- Tannenbärlapp (Huperzia selago): In Büscheln wachsend, Sporangien in den Blattwinkeln der oberen Abschnitte, mit Bulbillen.
- Gewöhnlicher Wald-Bärlapp (Lycopodium annotinum): Ausläufer bildend, mit endständigen Sporangienähren.
- Dorniger Moosfarn (Selaginella selaginoides): Sprosse einzeln, unverzweigt, jetzt Mitte August bereits gelblich und nicht mehr hellgrün.
- Rippenfarn (Blechnum spicant / Struthiopteris spicant): Auf den ersten Blick dem Lanzenfarn (Polystichum lonchitis) ähnlich sehend, die Blattspreite ist aber regelmässig fiederschnittig und nicht einfach gefiedert mit deutlich asymmetrischen Fiedern, die fertilen (sporentragenden) und sterilen Wedel unterscheiden sich.
- Bunter Schachtelhalm (Equisetum variegatum): mit sehr schmucken, schwarz-weissen Blattscheiden.
- Acker-Schachtelhalm (Equisetum arvense): im Vergleich zum sehr ähnlichen Sumpf-Schachtelhalm (Equisetum palustre) mit relativ langen untersten Seitenast-Internodium.
- Mauerraute (Asplenium ruta-muraria)
- Grünstieliger Streifenfarn (Asplenium viride): Der Art-Name verrät alles :-)
- Braunstieliger Streifenfarn (Asplenium trichomanes): dito
- Hirschzunge (Phyllitis scolopendrium / Asplenium scolopendrium)
- Zerbrechlicher Blasenfarn (Cystopteris fragilis aggr.): Doppelgänger des gesuchten Zierlichen Wimperfarns (Woodsia pulchella), aber Schleier nicht in haarförmige Fransen aufgelöst, sondern blasenförmig die Sori bedeckend und bald schrumpfend.
- Gemeiner Tüpfelfarn (Polypodium vulgare)
- Eichenfarn (Gymnocarpium dryopteris): Im Unterschied zum Ruprechtsfarn (Gymnocarpium robertianum) kahl
- Ruprechtsfarn (Gymnocarpium robertianum): Blattspindeln mit sitzenden, hellen Drüsen (Lupe zücken)
- Gelappter Schildfarn (Polystichum aculeatum): Blattspreite doppelt gefiedert, nach unten verschmälert, wintergrün.
- Lanzenfarn (Polystichum lonchitis): An den Rippenfarn (Blechnum spicant) erinnernd, aber einfach gefiedert mit deutlich asymmetrischen Fiedern ("Daumen hoch").
- Bergfarn (Oreopteris limbosperma):Blattspreite nach unten deutlich verschmälert, Blattstiel kurz, Blattspreite auf der Unterseite mit wenigen hellen Spreuhaaren und sitzenden, goldgelben Drüsen
- Buchenfarn (Phegopteris connectilis): Der berühmte Schnauzfarn :-)
- Wald-Frauenfarn (Athyrium filix-femina): Sori komma- oder gipfeli-förmig, die unteren sogar fast hufeisenförmig; Schleier gefranst.
- Echter Wurmfarn (Dryopteris filix-mas)
- Breiter Wurmfarn (Dryopteris dilatata)
- cf. Alpen-Wurmfarn (Dryopteris cf. expansa): Verdacht auf diese (Klein-)Art... Blattspreite hellgrün, weich, Fiedern und Fiederchen in Spitzen ausgezogen.
- Schuppiger Wurmfarn (Dryopteris affinis aggr.) – vielleicht zwei unterschiedliche Taxa
6 Réponses
Unten Fotos der unsicher bestimmten Farne, zuerst vom möglichen Alpen-Wurmfarn (Dryopteris cf. expansa), dann von zwei Schuppigen Wurmfarnen (Dryopteris affinis aggr.).
Und zu guter Letzt: Eine Flechte :-)
Wir haben sie auf einer Buche (Fagus sylvatica) gefunden: Ist dies tatsächlich eine etwas trockene Lungenflechte (Lobaria pulmonaria) - oder entspricht dies mehr unserem Wunschdenken?
Hoi Muriel,
schade mit der woodsia, aber tolle Farne. Dryopteris expansa kann ich bestätigen, typisch sind die zugespitzten, gebogenen Fiederchen.
Der erste affinis ist Dryopteris borreri.
Bei dem zweiten tue ich mich etwas schwer und traue mich nicht, was zu sagen.
LG, Michael
Hallo Muriel
Ja das ist ohne Zweifel eine Lungenflechte (Lobaria pulmonaria)! Gelegentlich wird diese charakteristische Art mit den Hundsflechten (Peltigera) verwechselt, welche jedoch meist Rhizinen (ähnlich kleinen Würzelchen) auf der Unterseite der Flechte aufweisen. Die Lungenflechte ist übrigens in luftfeuchten Lagen der Voralpen (bes. farnreiche Wälder) gar nicht mal soo selten.
jetzt hat es klick gemacht bei dem zweiten Dryopteris. Ich denke, das könnte D. lacunosa sein, mit langen Fiederstielchen, deutlichen “Stiefellücken” zwischen den Segmenten, Stielschuppen mit dunklem Lämgsstruch und einigen zweispitzigen Zähnen. Die Art wird von vielen nicht anerkannt, lässt sich aber recht gut von borreri unterscheiden.
Super, herzlichen Dank @Michael und Jonas!
Wow, eine waschechte Lungenflechte, ich freue mich sehr :-)))
Bei der nächsten möglichen Lungenflechte halte ich nach den kleinen “Würzelchen” auf der Unterseite Ausschau, um die Art nicht mit Peltigera zu verwechseln.
Beim Alpen-Wurmfarn (Dryopteris expansa) hab ich im Feldbuch das “cf.” für die unsichere Bestimmung eben gelöscht und auch die beiden Dryopteris affinis entsprechend benannt. Merci!