Wurzel-Rätsel: Heute beim Umgraben eines grossen Blumentopfs entdeckt. Das imposante Wurzelwerk wird in der “Flora der Schweiz” kurz und bündig als "oft mit verdickten Wurzeln" beschrieben.
Die Art stammt aus Südosteuropa; in der CH kommt sie in Gärten vor und verwildert auf Ruderalflächen, an Wegrändern etc. Nach der Fruchtreife stirbt die Pflanze ab.
5 Réponses
Zitat: “stirbt die Pflanze ab.” Wirklich? Wenn es doch ein Geophyt ist, wage ich gerne einen Tipp im Sinne von “einzige Gattung dieser Familie”…
Ja, nach der Fruchtreife stirbt die Pflanze ab und beginnt mit den flachen, braunen Samen die nächste Generation.
"Oberirdisch" ist die Sache viel einfacher als mit den komischen Wurzeln – es ist die Garten-Mondviole (Lunaria annua) :-)
Meist zweijährig, trotz "annua" (= einjährig) im Namen: die bis fingerdicken Speicherwurzeln werden im 1. Jahr gebildet, im 2. Jahr wird die gesamte Energie in die Blüten und Früchte investiert.
D.h. die Garten-Mondviole hat die gleiche Strategie wie z.B. das Rüebli (Daucus carota), dessen Speicherwurzel im 1. Jahr geerntet wird (im 2. Jahr würden Blüte, Fruchtbildung und Absterben der Pflanze folgen).
Infos zur Garten-Mondviole (Lunaria annua) sowie zur heimischen Verwandten, der Wilden Mondviole (Lunaria rediviva), und zur ebenfalls rosa blühenden und ähnlich benannten Gemeinen Nachtviole (Hesperis matronalis) finden sich im Wiki.
PS:
Beeindruckende Wurzelbilder von mitteleuropäischen Arten sind hier zu finden: https://images.wur.nl/digital/collection/coll13/search (Werke von Lore Kutschera und Erwin Lichtenegger)
Cool! Merci, hab’s nicht gewusst. Wie wär der Satz zu komplettieren “Einzige Gattung dieser Familie”… ? Allenfalls mit „mit gegenständigen Blättern.“?
“mit wechselständigen Blättern” wäre bei meiner Vermutung (Paeoniaceae) die passende Ergänzung gewesen. Mit dieser Gattung lag ich aber offensichtlich falsch. Der Hinweis auf die Ruderalfläche wäre stärker zu gewichten gewesen - auf Ruderalflächen habe ich bisher noch keine Paeoniaceae angetroffen.
Danke, Muriel, für den Tipp mit den Wurzelbildern.
Ich finde das ja auch interessant aber wann hat man schon die Möglichkeit die Wurzel zu sehen? Wenn man ein Pflänzchen im Topf hat, ja aber alle in Feld und Wald, die möchte ich ja auf keinen Fall irgendwie schädigen. Wie kann man sich ohne schlechtes Gewissen an die Wurzel wagen: Im Naturschutzgebiet ganz sicher nicht. Ja einen Löwenzahn würde ich auch da aus dem Boden holen, aber weshalb sollte ich das überhaupt tun. Geschützte Pflanzen nehme ich auch nicht aus ihrem Lebensraum. Die meisten Orchideen sind ja auch geschützt. Alle Pflänzchen über 2 000 Meter haben eine kurze Zeit und solten nicht gestört werden.
Also habe ich einen Wunsch: Bei welchen Pflänzchen ist es unbedenklich sie aus dem Boden zu holen, die mir dann ein kleines Wunder zeigen? Ich weiss es gibt da welche die besonders riechen oder schmecken, Farben und Formen oder sonst etwas Besonderes haben. Das sind ja meistens eigenschaften die in keinem Botanikbuch stehen. Also bringt weiterhin solche Rätsel, vielen Dank Alfons