Beim Sortieren meiner Bilder bin ich auf diese vom Juni aus dem Binntal gestossen. Ich bin unsicher, ob es der Rote der der Alpen-Pestwurz ist. Kann mir jemand weiterhelfen und die typischen Merkmale in diesem Zustand erklären. Danke.
Nicht immer einfach, die Pestwurz-Gattung! Wenn Blüten vorhanden sind, schaue ich in kniffligen Fällen die Hüllblätter an (Lupenmerkmal): - mit Drüsen: Weisse Pestwurz (Petasites albus) und Alpen-Pestwurz (Petasites paradoxus) - ohne Drüsen: Rote Pestwurz (Petasites hybridus) -> v.a. am Grund können die Hüllblätter aber spinnwebig behaart sein (vgl. Foto unten)
Bei unklaren grundständigen Blättern -> Blattstiel ca. in der Mitte aufschneiden: - Blattstiel markig: Weisse Pestwurz (Petasites albus) und Alpen-Pestwurz (Petasites paradoxus) - Blattstiel hohl (Innendurchmesser mind. 1 mm): Rote Pestwurz (Petasites hybridus)
Mit jungen Blättern im Frühling tue ich mich manchmal schwer... für die Beurteilung der Blattbehaarung (und auch der Blattform) eignen sich am besten die "ausgewachsenen, grundständigen Blätter" (Flora der Schweiz) oder " les feuilles d'été " (Flora Gallica). Frühlingsblätter sind meist dichter behaart als die Sommerblätter.
Bei deinem Foto tippe ich auf die Alpen-Pestwurz (P. paradoxus): Die Hüllblätter scheinen mit Drüsenhaaren besetzt zu sein und die Blattunterseite so schneeweiss behaart, dass ich die Weisse Pestwurz (P. albus, ebenfalls mit drüsigen Hüllblättern) ausschliesse, weil ihre Blattunterseiten auch im Frühling nicht so dicht und weiss behaart sind.
Unten zwei Fotos der drüsenlosen Hüllblätter der Roten Pestwurz (P. hybridus) zum Vergleich.
Bin gespannt auf Ergänzungen, weitere Tipps und Tricks & Co. :-) Lieber Gruss, Muriel
Vielen Dank für die ausführliche Antwort. Bald blühen sie ja schon wieder und ich freue mich, diese Art im nächsten Frühling näher unter die Lupe nehmen zu können.
Muriels Antwort ist bereits brilliant. Trotzdem füge ich gerne noch eine Vegleichscollage hinzu. Ja, P. paradoxus passt gut: Drüsige Hüllblätter mit Rotstich (P. albus ist nie rot)
4 Réponses
Hoi Marianne
Nicht immer einfach, die Pestwurz-Gattung!
Wenn Blüten vorhanden sind, schaue ich in kniffligen Fällen die Hüllblätter an (Lupenmerkmal):
- mit Drüsen: Weisse Pestwurz (Petasites albus) und Alpen-Pestwurz (Petasites paradoxus)
- ohne Drüsen: Rote Pestwurz (Petasites hybridus) -> v.a. am Grund können die Hüllblätter aber spinnwebig behaart sein (vgl. Foto unten)
Bei unklaren grundständigen Blättern -> Blattstiel ca. in der Mitte aufschneiden:
- Blattstiel markig: Weisse Pestwurz (Petasites albus) und Alpen-Pestwurz (Petasites paradoxus)
- Blattstiel hohl (Innendurchmesser mind. 1 mm): Rote Pestwurz (Petasites hybridus)
Mit jungen Blättern im Frühling tue ich mich manchmal schwer... für die Beurteilung der Blattbehaarung (und auch der Blattform) eignen sich am besten die "ausgewachsenen, grundständigen Blätter" (Flora der Schweiz) oder " les feuilles d'été " (Flora Gallica). Frühlingsblätter sind meist dichter behaart als die Sommerblätter.
Bei deinem Foto tippe ich auf die Alpen-Pestwurz (P. paradoxus): Die Hüllblätter scheinen mit Drüsenhaaren besetzt zu sein und die Blattunterseite so schneeweiss behaart, dass ich die Weisse Pestwurz (P. albus, ebenfalls mit drüsigen Hüllblättern) ausschliesse, weil ihre Blattunterseiten auch im Frühling nicht so dicht und weiss behaart sind.
Unten zwei Fotos der drüsenlosen Hüllblätter der Roten Pestwurz (P. hybridus) zum Vergleich.
Bin gespannt auf Ergänzungen, weitere Tipps und Tricks & Co. :-)
Lieber Gruss, Muriel
- J'aime4
RépondreHallo Muriel
Vielen Dank für die ausführliche Antwort. Bald blühen sie ja schon wieder und ich freue mich, diese Art im nächsten Frühling näher unter die Lupe nehmen zu können.
Liebe Grüsse
Marianne Schenk
Muriels Antwort ist bereits brilliant. Trotzdem füge ich gerne noch eine Vegleichscollage hinzu.
Ja, P. paradoxus passt gut: Drüsige Hüllblätter mit Rotstich (P. albus ist nie rot)
- J'aime4
RépondreHallo Hepi
Auch dir vielen Dank für die Ergänzung.
Marianne Schenk