Oh je, mit Schatelhalmen tue ich mich auch immer schwer, aber das hier würde ich E. hyemale nennen. Ausschlaggebend sind die Blattscheiden der breiten Triebe in Foto 2, die sind typisch hyemale: 15-25 abgefallenene Zähne und dunkel-hell-dunkel gefärbt. Und ja, hyemale kann auch verweigt sein, v.a. wenn die Haupttriebe an den Spitzen abgestorben/verletzt sind, wie das hier der Fall zu sein scheint.
Eigentlich sollten sich beim Winter-Schachtelhalm (Equisetum hyemale subsp. hyemale) alle Blattscheidenzähne beim Strecken des Sprosses ablösen und zur Spitze geschoben werden, wo sie mehr oder weniger lange erhalten bleiben (siehe längere Diskussion auf https://www.openflora.ch/de/forum/lpagodenspitzenr-beim-winter-schachtelhalm-(equisetum-hyemale)-1012.html). Auf deinen Fotos sind bei den neu gebildeten Sprossen aber kleine dunkle Zähne zu sehen, was mich stutzig machte.
Ich habe die Probe aufs Exempel gemacht und einem lupenreinen Winter-Schachtelhalm-Bestand in der Nähe einen kurzen Besuch abgestattet – und die jungen Seitensprosse von verletzten Winter-Schachtelhalmen zeigten prompt alle kleine schwarze Zähne. D.h. die jungen Sprosse halten sich nicht an den offiziellen Bauplan ;-) sondern behalten etwas eigenwillig ihre Blattscheidenzähne, ohne sie beim Strecken zur Spitze schieben zu lassen.
Unten Fotos von jungen Seitentrieben mit Blattscheidenzähnen.
Für den Fall, dass alle Sprosse - nicht nur die verletzten - auf Eigenwilligkeit setzen und in der oberen Hälfte auffällige Blattscheidenzähne aufweisen, würde es sich aber nicht mehr um den Winter-Schachtelhalm handeln; dann wäre es wohl eine Hybride: Entweder Moores-Schachtelhalm = Hybride zwischen Winter-Schachtelhalm (Equisetum hyemale) und Ästigem Schachtelhalm (Equisetum ramosissimum). https://www.openflora.ch/de/wiki/equisetum-tmoorei-1015.html
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Oh je, mit Schatelhalmen tue ich mich auch immer schwer, aber das hier würde ich E. hyemale nennen. Ausschlaggebend sind die Blattscheiden der breiten Triebe in Foto 2, die sind typisch hyemale: 15-25 abgefallenene Zähne und dunkel-hell-dunkel gefärbt. Und ja, hyemale kann auch verweigt sein, v.a. wenn die Haupttriebe an den Spitzen abgestorben/verletzt sind, wie das hier der Fall zu sein scheint.
Knifflige Frage, liebe Ruth! :-)
Eigentlich sollten sich beim Winter-Schachtelhalm (Equisetum hyemale subsp. hyemale) alle Blattscheidenzähne beim Strecken des Sprosses ablösen und zur Spitze geschoben werden, wo sie mehr oder weniger lange erhalten bleiben (siehe längere Diskussion auf https://www.openflora.ch/de/forum/lpagodenspitzenr-beim-winter-schachtelhalm-(equisetum-hyemale)-1012.html).
Auf deinen Fotos sind bei den neu gebildeten Sprossen aber kleine dunkle Zähne zu sehen, was mich stutzig machte.
Ich habe die Probe aufs Exempel gemacht und einem lupenreinen Winter-Schachtelhalm-Bestand in der Nähe einen kurzen Besuch abgestattet – und die jungen Seitensprosse von verletzten Winter-Schachtelhalmen zeigten prompt alle kleine schwarze Zähne. D.h. die jungen Sprosse halten sich nicht an den offiziellen Bauplan ;-) sondern behalten etwas eigenwillig ihre Blattscheidenzähne, ohne sie beim Strecken zur Spitze schieben zu lassen.
Unten Fotos von jungen Seitentrieben mit Blattscheidenzähnen.
Für den Fall, dass alle Sprosse - nicht nur die verletzten - auf Eigenwilligkeit setzen und in der oberen Hälfte auffällige Blattscheidenzähne aufweisen, würde es sich aber nicht mehr um den Winter-Schachtelhalm handeln; dann wäre es wohl eine Hybride:
Entweder Moores-Schachtelhalm = Hybride zwischen Winter-Schachtelhalm (Equisetum hyemale) und Ästigem Schachtelhalm (Equisetum ramosissimum).
https://www.openflora.ch/de/wiki/equisetum-tmoorei-1015.html
oder der Rauzähnige Schachtelhalm = Hybride zwischen Winter-Schachtelhalm (Equisetum hyemale) und Buntem Schachtelhalm (Equisetum variegatum).
https://www.openflora.ch/de/wiki/equisetum-ttrachyodon-1016.html
Lieber Gruss, Muriel