Auf den ersten Blick meinte ich heute auf der Blitzinventar-Tour Abies alba vor mir zu haben (Doppelspitze der Nadeln). Die Zweige der noch kaum meterhohen Pflanze unterscheiden sich aber deutlich von gleich daneben wachsenden Abietes albae. Die Nadeln sind länger, derber, kräftiger, die Schuppen an den Zweigen fehlen fast ganz. Ich vermute Abies grandis. Oder muss ich mein Bild von Abies alba revidieren?
Aargau, Wynen-/Suhrental, 625 m, Blitzinventarquadrat, Mischwald auf Hochfläche
Abies

Thomas Stirnemann 06.04.2023
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Das ist meiner Ansicht nach auch A. alba. Bei A. grandis sind die Knospen rundlicher und harzig (die Schuppen deshalb schlecht sichtbar).
für A. alba sprechen die behaarten aber glatten Triebe, die unterschiedlich langen gescheitelt stehenden Nadeln.
Ich denke auch an die Weiss-Tanne (Abies alba).
Stace (New Flora of the British Isles 2019) schlüsselt A. alba und A. grandis kurz und pragmatisch so auf:
3 Twigs conspicuously hairy (hairs >0,25 mm); buds not resinous; female cones with exserted bracts = A. alba
3' Twigs minutely hairy (hairs <0,25 mm); buds resinous; female cones with included bracts = A. grandis
Foto von Abies grandis (Zweig praktisch ohne sichtbare Haare, Knospen rundlich) auf wiki commons https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Abies_grandis_5356.JPG
Steckbrief in der Flora of North America:
http://www.efloras.org/florataxon.aspx?flora_id=1&taxon_id=233500007
Naturverjüngung von Abies grandis ist aber nicht völlig abwegig, im Gegenteil! "Flora Germanica" (Hassler & Muer 2022) führen Naturverjüngung für die Art in Baden-Württemberg, Bayern, Hessen und Mecklenburg-Vorpommern auf.
Vielen Dank vorerst für Eure Rückmeldungen. Ich bin ursprünglich über einen Artikel auf Waldwissen.net überhaupt auf die Idee mit A. grandis gekommen.
Kurzportrait Große Küstentanne (Abies grandis) (waldwissen.net)