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Stellaria graminea?

Thomas Stirnemann
Thomas Stirnemann 20.11.2022

Auf den ersten Blick sehe ich Stellaria graminea. Auf den zweiten Blick fällt mir die fehlende Bewimperung der Blattunterseite und die ungewöhnliche Breite der Kronblätter, die kurzen Kelchblätter (FH bei S. graminea: “Kronblätter … so lang wie die Kelchblätter oder etwas länger”) sowie der “gedrängte” Wuchs auf. Fehlbestimmung? Danke für einen Hinweis.
Aargau, Wynental, 500 m, Fussweg durch Weidegebiet, solitäre Pflanze, keine weiteren Exemplare in der Nähe.

Kelchblätter deutlich kürzer als Kronblätter, Kronblätter relativ breit (Thomas Stirnemann)
(Thomas Stirnemann)
Habitus der Pflanze erinnert mich nicht an S. graminea. (Thomas Stirnemann)
Bewimperung am Blattgrund ist nicht sichtbar. (Thomas Stirnemann)
(Thomas Stirnemann)

6 Risposte

Was könnte es denn anderes sein? Ich sehe keine Möglichkeit. Manchmal stimmen halt nicht alle Schlüsselmerkmale, vor allem bei solchen „Nachzüglern“.

Was könnte es denn anderes sein? Ja, das hätte ich mich eigentlich auch vorher fragen können… 

Danke für die Bestätigung der Bestimmung den Hinweis auf die Sache mit den Schlüsselmerkmalen bei Nachzüglern.

Ich hätte ein paar Vorschläge für Verwechslungsmöglichkeiten ;-)

Ich gebe zu, dass ich die vielen ganz normalen weissen Nelkengewächse immer mal wieder mit dem Schlüssel durchbestimme, brav bei der Familie beginnend. Allermeistens lande ich dort, wo ich es erwartet habe – aber hin und wieder stolpere ich über Doppelgänger, die ich nicht auf dem Radar hatte. 

Bei diesem Nachzügler-Fund dachte ich kurz an die Grossblütige Sternmiere (Stellaria holostea) – bei ihr sind die Kronblätter aber nur bis zur Mitte eingeschnitten und nicht bis fast zum Grund.

Die Wassermiere (Myosoton aquaticum) hätte breitere Blätter und wäre zumindest oben dicht drüsig. Bei der Hain-Sternmiere (Stellaria nemorum) wären die Blattspreiten ebenfalls deutlich breiter und die unteren Blätter deutlich gestielt. Und die superseltene Langblättrige Sternmiere (Stellaria longifolia) hätte oben einen deutlich rauen Stängel und dazu raue Blattränder (und findet sich in der CH nur im Oberengadin)... 

Steckbriefe inkl. Hinweise zu ähnlichen Arten im Wiki.

Die ähnlichste Art ist übrigens die bei uns ausgestorbene S. palustris. Wenn man z.B. in Deutschland oder Skandinavien unterwegs ist, muss man diese Art stets im Hinterkopf behalten.

Gruss Jonas

Spannend! Diese Art war mir völlig unbekannt. Da werde ich bei der nächsten Reise in die Moorlandschaften Norddeutschlands genauer hinsehen! Danke für den Hinweis.

Um Stellaria palustris zu sehen, muss man nicht bis Nordeutschland fahren. Auch in der Rheinebene zwischen Offenburg und Rastatt kommt die Art gelgentlich vor, sie wächst bevorzugtkleinen Gräben in Feuchtwiesen an. Man muss aber schon genau hinschauen, um sie von St. graminea zu unterscheiden.