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Sumpfdotterblume (Caltha palustris) mit Nebenblättern?

Muriel Bendel
Muriel Bendel 23.02.2023

Bei der Sumpfdotterblume finden sich am Grund der Blattstiele Nebenblätter – oder zumindest nebenblattähnliche Gebilde (z.B. auf dieser wissenschaftlichen Illustration gut zu sehen). Je nach Literatur heissen die häutigen, breit-dreieckigen Strukturen ganz offiziell "axilläre Nebenblätter" (Hegi, Illustrierte Flora von Mitteleuropa 1965), "large stipules" (Stace 2019) – oder sie werden gar nicht erwähnt. 

Wisst ihr etwas zu diesen Nebenblättern bei den sonst (allermeistens) nebenblattlosen Hahnenfussgewächsen/Ranunculaceae, gibt es neuere Literatur dazu oder ist es schlicht Ansichts- resp. Interpretationssache, wie sie benamst werden?

Bin gespannt und freue mich auf Inputs zu diesem zugegeben sehr pingeligen morphologischen Thema :-)

Lieber Gruss, muriel

3 Risposte

Ein paar Literaturzitate zum Thema "Nebenblätter" bei Caltha:

Hess et al. 1977: Flora der Schweiz. Band 2, Springer Verlag:
Seite 13 > Ranunculaceae/Hahnenfussgewächse: «Blätter… ohne Nebenblätter (Ausnahmen: Caltha, Artengruppe des Ranunculus aquatilis).»

Stace, C. 2019: New Flora of the British Isles. Forth Edition. C&M Floristics:
Seite 108 > Ranunculaceae: «leaves usually without stipules»,
Seite 109 > Caltha: «leaves… with large stipules»

«Hegi – Illustrierte Flora von Mitteleuropa», 1965, Band III, Teil 3. 2. Auflage. Paul Parey
Seite 65 > Ranunculaceae:
«Nebenblätter in «typischer» Form (also seitlich an der Blattbasis ansitzend) sind im Gegensatz zu den Rosaceen selten. Kleine derartige «Lateralstipeln» sind z.B. für Ranunculus polyphyllus und R. lenormandii angegeben. Bei Thalictrum, Isopyrum und Clematis-Arten ist die Blattscheide zu zwei seitlichen, aber adaxial genäherten nebenblattähnlichen Läppchen verlängert. Bei den basalen Laubblättern von Caltha finden sich adaxiale («ventrale») Nebenblätter, die in der Jugend wie Knospenschuppen den darüber stehenden jungen Sprossteil einhüllen. Auch Trollius besitzt ähnliche, jedoch schwächer entwickelte Nebenblätter. Bei Thalictrum-Arten können die erwähnten muschelförmigen, nebenblattähnlichen Bildungen auch an der Basis der höheren Blattauszweigungen auftreten».

Seite 78 > Caltha palustris:
«…, grundständige Blätter lang gestielt, mit axillären Nebenblättern…»

Fischer, M.A., et al. 2008: Exkursionsflora für Österreich, Lichtenstein und Südtirol. 3. Auflage. Biologiezentrum der Oberösterreichischen Landesmuseen.
Seite 263 > Ranunculaceae: «NebenB fehlend.»

Liebe Muriel

Mir ist noch aufgefallen zu diesem Thema, dass auf iFlora ein paar Illustrationen mit und ohne “Nebenblätter“ (o.ä.) vorhanden sind. Vor allem das unterste Stängelblatt wurde mit “Nb“ gezeichnet. Anhand der Bildern auf infoflora das 8. Bild zeigt “Nb“ (und das 3. nicht?). Mir ist anhand meiner Aufnahmen aufgefallen, dass der Knoten sich im Verlauf der Blütezeit dunkler färbt, weshalb ich mich frage, ob es sein kann, dass die “Nb“ sich zurückbilden oder nur an den unteren Stängelblätter vorhanden sind? (was ev. erklären könnte, weshalb manche Illustrationen mit und manche ohne “Nb“ gezeichnet worden sind..). 

Bin gespannt!

Braune Stängelknoten im Verlauf der Blütezeit (Nadline)