Heute morgen habe ich an meiner Entada rheedii (eine Bohne aus Afrika) etwas spannendes entdeckt. Bei den Blattansätzen treten kleine Wasserperlen aus. Weiss jemand, warum diese Pflanze das tut?
Die Pflanze steht bei mir im Wohnzimmer. Sie würde natürlich viel lieber in südlicheren, wärmeren Gegenden wachsen. Sie bleibt bei mir, solange wie sie mag und genügend Platz findet. In Afrika kann sie bis 30 Meter hoch klettern und bildet Hülsenfrüchte bis zu einem Meter Länge.
Wasserperlen
Chrigel 06.11.2024
4 Antworten
Sind die süsslich? Sehen wie Zuckerwassertröpfchen aus, die viele tropische Pflanzen haben, um Ameisen anzulocken, die dann Frassfeinde vertreiben. Macht bei uns z.B. auch der Adlerfarn.
Wow!
Sehr spannend! Ich danke Euch beiden für die super kompetente Antwort und ziehe den Hut.
Mit freundlichen Grüßen Christian.
�ich habe sie abgeleckt. Sie sind tatsächlich süss!
Absolut faszinierend für mich, der sich eigentlich mit Botanik nicht auskennt.
Aber ich beobachte sehr gerne. Zudem konnte ich etwas feststellen was ich noch nie bei einer Pflanze gesehen habe. In absolut windstillem Wohnzimmer hat sich der „Fangarm“ bewegt und ich konnte zuschauen wie er nach einer Möglichkeit zum klettern und sich festhalten suchte. Fabelhaft!
Vielen Dank für die Aufklärungen.
Mit freundlichen Grüßen, Christian
Ich schliesse mich der Ansicht von Michael an. Bei diesen Tropfen handelt es sich nicht um Wasser (also keine Guttation!), sondern um Nektar, der von zwei extrafloralen Nektarien (=Nektardrüsen ausserhalb der Blüten) unterhalb der beiden Lateralstipeln abgesondert wird. Normalerweise werden dadurch Ameisen angezogen, die sich dafür revanchieren, indem sie die Pflanze gegen Frassfeinde verteidigen.
Auch in der einheimische Flora treten EFNs auf, z.B. bei den Fabaceen (ein bekanntes Beispiel ist die Zaun-Wicke). Im Genus Entada scheinen sie verbreitet zu sein:
https://www.researchgate.net/figure/Extrafloral-nectaries-at-nodes-on-stems-of-cultivated-Entada-phaseoloides-grown-in_fig5_362872012