Pelorienblüte = Durch eine epigenetische Mutation radiärsymmetrische statt zygomorphe Blüte.
Definition
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Beispiele
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Literatur
Bull, A. 1989: Abnormal Flowers of Round-leaved Fluellen. Trans. Suffolk Nat. Society. 25:96
https://issuu.com/suffolknaturalistssociety/docs/tsns25u/5
Cubas, P. et al. 1999: An epigenetic mutation responsible for natural variation in floral symmetry. Nature 401 (6749): 157–61
researchgate.net
James, T.J. & Gravestock, L. 2010: Peloric variety of Kickxia spuria. BSBI News. 115:41
https://archive.bsbi.org.uk/BSBINews115.pdf
Woods, R.G. 1989: Peloric Round-leaved Fluellen (Kickxia spuria) in Radnor. Botanical Society of the British Isles, Welsh Bulletin. 47:27
https://bsbi.org/wp-content/uploads/dlm_uploads/Welsh_Bulletin_47.pdf
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Pseudo Pelorie
Bei Digitalis gibt es auch ein weiteres spannendes Phänomen, das ich einmal auf einer Waldlichtung gesehen habe: die sog. Pseudo Pelorie, eine monströse, radiärsymmetrische Gipfel-Blüte, die durch Missbildung aus zygomorphen Blüten entsteht.
Es handelt sich wohl um einen Atavismus. Dieser ist die Ausprägung von evolutionsgeschichtlich alten Merkmalen bei einer Art, deren Vorfahren dieses Merkmal schon lange abgelegt haben. Solche Atavismen sind ein spannender Hinweis darauf, dass die Gene, die diese Merkmale codieren, immer noch vorhanden sind, nur in der Regel nicht mehr zur Ausprägung gelangen. Sie können aber z.B. durch den Ausfall bestimmter Regulationsmechanismen in der Entwicklungsgeschichte des Keimlings/Embryos (z.B. ausgelöst durch eine Virusinfektion) oder durch Hybridisierung wieder Einfluss auf ein Individuum nehmen.
Die Radiärsymmetrie (gleichmäßig symmetrische Anordnung der Blütenblätter, die gleiche Formen zeigen) ist hier das ursprünglichere Merkmal, die zygomorphen (also entlang einer einzelnen Längsachse gespiegelten) Blüten der heutigen Digitalis sind abgeleitet. Auch die geringe Anzahl an Staubblätter ist abgeleitet. Die ursprünglichsten Blüten besitzen viele Staubblätter, wie sie auch die “Rückmutanten” auf meinen Fotos aufweisen. Das Phänomen trat hier sowohl bei D. purpurea und D. grandiflora auf.