Auf winzige Pünktchen kommt es an: Mehrere Wachtelweizen-(Melampyrum-)Arten bilden auf ihren Tragblättern im Blütenstand kleine, punktförmige Drüsen, die eine zuckerhaltige Flüssigkeit absondern. Da dieser Nektar nicht in den Blüten gebildet wird, spricht man von sog. "extrafloralen" Nektarien (extra- für "ausserhalb von" und floral für "Blüte").
Am besten sind diese Pünktchen auf den Tragblättern des Acker-Wachtelweizens (Melampyrum arvense) zu sehen: Die Nektarien sind dunkel und zahlreich – und werden gerne von Ameisen besucht, die vom süssen Nektar naschen.
Der Wiesen-Wachtelweizen (Melampyrum pratense) hingegen scheint mit seinen extrafloralen Nektarien sehr spärlich umzugehen und bildet nur 1–3 gut getarnte, farblose bis grünliche Drüsen pro Tragblatt.
Infos zur Gattung Wachtelweizen und zu allen fünf Arten im Wiki.
Bei anderen Pflanzenarten sind die extrafloralen Nektarien auffälliger (und vermutlich bekannter), z.B. bei
- Zaun-Wicke (Vicia sepium)
- Futter-Wicke (Vicia sativa)
- Ungarische Wicke (Vicia pannonica)
- Gemeiner Schneeball (Viburnum opulus)
- Süss-Kirsche (Prunus avium)
- Felsenkirsche (Prunus mahaleb)
- Roter Holunder (Sambucus racemosa)
- Götterbaum (Ailanthus altissima)
Unten ein paar Fotos dazu.
1 Réponses
Last but not least: Mein Nektar-Favorit – der Adlerfarn (Pteridium aquilinum)! Im Frühling sondern die Drüsen an der Basis der Fiedern 1. Ordnung (und teilweise auch an der Basis der Fiedern zweiter Ordnung) eine zuckerhaltige Flüssigkeit ab, was den Ameisen (und anderen Insekten) nicht entgeht.