Im Engadin bei Zuoz wächst solcher Equisetum im Wald. Die Äste sind ziemlich konsequent 3-kantig, was für E. pratense sprechen würde. Doch alles andere spricht eher dagegen. Was meint ihr? Insbesondere sehe ich keine „Stängelrippen mit hohen, spitzen Papillen“.
3 Réponses
Ich bin kein Spezialist für Equisetum, aber die Zähne der Stängelscheiden sehen nach arvense aus (bei pratense haben sie breite helle Ränder) und die untersten Glieder der Seitenäste sind kürzer als die Stängelscheiden (bei pratense sind sie länger). Die Papillen sind eigentlich auffällig, spricht also auch für arvense. Somit weisen nur die drei-eckigen Äste auf pratense hin. Hybriden zwischen den beiden sind nicht bekannt. Ich zögere etwas ein Fazit zu ziehen, aber es deutet schon vieles auf arvense. Andererseits ist pratense in der Umgebung von Zuoz nicht selten.
Vielen Dank! Ich erkläre mir die 3-kantigen Äste also mit dem eher schattigen Standort im Wald. Und folgere, dass 3-kantige Äste kein Killermerkmal für E. pratense sind.
Killerkriterien sind super, die hab ich sehr gerne :-)
Beim Wiesen-Schachtelhalm (Equisetum pratense) sind dies die deutlich rauen Sprossinternodien → d.h. bei den sterilen Sprossen sind die Internodien mit hohen, zylindrischen, hellen Silikathöckern besetzt, bei den ergrünten, fertilen Sprossen mit kurzen (aber mit der Lupe sichtbaren) Silikathöckern.
Diese Silikathöcker müssen sein, sonst gibts keinen Wiesen-Schachtelhalm draus.
Infos zur Art inkl. Fotos der Silikathöcker bei sterilen Sprossen im Wiki.
Der Acker-Schachtelhalm (Equisetum arvense) ist unglaublich variabel und kann, gerade an schattigen Standorten, auch mal 3-kantige Seitenäste bilden. Die untersten Seitenast-Internodien sind beim Acker-Schachtelhalm länger als die Blattscheide - aber das ist beim Wiesen-Schachtelhalm (Equisetum pratense) zumindest im oberen Sprossteil auch so. Deshalb nicht als wirklich gutes Unterscheidungsmerkmal zu brauchen. Auch die Asthülle (Ochreole) ist bei beiden Arten hell.
Für die Begriffe Asthülle, Blattscheide, Seitenast-Internodium hilft vielleicht dieser Vergleich zwischen E. arvense und E. palustre.
lieber Gruss, muriel