Morphologie

Generative Merkmale

Vegetative Merkmale

  • Wuchsform

    • Pflanze ausdauernd, 10–30 cm hoch, Stängel teilweise oben verzweigt.
    • In allen Teilen kahl.
    • Grundständige, teilweise sterile, reich beblätterte Rosetten.

    (Lorenz Scherler)

    Mont d'Orge (VS), 6.5.2019 (francoisealsaker)

  • Blätter

    • Blätter sehr schmal lineal (1–2 mm breit).
    • Gekielt, V-förmig.
    • Blattrand teilweise rau.
    • Stängelblätter gegenständig mit auffälliger Blattscheide, Blattscheide 1–2-mal so lang wie die Blattbreite.

    (Lorenz Scherler)

    (Lorenz Scherler)

    (Lorenz Scherler)

Mögliche Verwechslung

Ähnlichen Habitus zeigen die Grenobler Nelke (Dianthus gratianopolitanus) mit 4–6 Kelchschuppen und bärtigem Kronschlund und die Garten-Nelke (Dianthus caryophyllus) mit 4 Kelchschuppen und intensivem Blütenduft. Während erstere am Jurasüdfuss durchaus in gleichen Lebensräumen vorkommt wie die Stein-Nelke, ist letztere eine Gartenart, die selten und zerstreut verwildert anzutreffen ist.

Lebensraum

Besiedelt trockenwarme Rasen und felsige Standorte von kolliner bis in alpine Höhenlage.

Quellen

  • Eggenberg S. et al. 2018: Flora Helvetica Exkursionsführer, Haupt, 1. Auflage
  • Lauber K. et al. 2018: Flora Helvetica, Haupt, 6. Auflage
  • Scherler L. 2018-22: Exkursionsnotizen mit Herbarbelegen, unveröffentlicht.

Weiterführende Literatur, Systematik

Gargano, D. et al. 2023: Phenotypic correlates of genetic divergence suggest at least three species in the complex of Dianthus virgineus (Caryophyllaceae). Taxon 72 (5): 1019–1033
https://onlinelibrary.wiley.com/doi/epdf/10.1002/tax.13073
https://doi.org/10.1002/tax.13073 

Autor*in: Lorenz Scherler
Stand: 18. Juli 2022

Forum

Bilder aus der Community

Diskussionen der Community

Linum tenuifolium ?

Hallo zäme

Auf einer winterlichen Jurakretenwanderung im Februar entdeckte ich im nördlichen VD von oben ein Gebiet im Flachland, welches mir aufgrund seiner kleinräumigen Bewuchs-Struktur einen Besuch lohnenswert erscheinen liess. Am 26.Mai habe ich dieses Gebiet, welches sich zwischen 500 und 600 MüM in einem sanft abfallenden, südlich ausgerichteten Hang befindet, besucht.

Dabei bin ich unter anderem auf eine anscheinend seltene Art der Gattung Lein gestossen. Von dem Beschrieb in der FH passen für mich bis auf ein Detail alle morphologischen Merkmale zu Linum tenuifolium. Was ich nicht feststellen konnte, war die Bewimperung der Blätter (trotz Lupe). 

Allein die Familie und die Gattung zu finden war für mich als Laien nicht so einfach, da diese Species nicht sehr bekannt und verbreitet sind…ich habe ausser der hier vorliegenden in ähnlichem Gebiet schon mal eine der beiden Arten mit intensiver blauer Blütenfarbe gesichtet (L. alpinum oder austriacum). Ich bin kein Freund von Fotorerkenungstools und habe auch keine solchen installiert. Diejenige der FH (welche ich nun mal habe) gibt aber bei dem Foto, welches Ihr unten sehen könnt, L. tenuifolium als treffendstes Resultat raus. 

Sehr faszinierend an der Art war der Eindruck vor Ort mit den reich-ästigen Gebilde, welches vom Boden aus der Mitte aufsteigendenden Wuchs zeigte. Irgendwie war ich angenehmem an den Rosmarin in meinem Garten erinnert, wenngleich L. tenuifolium nicht so verholzt ist, dünnere Triebe hat und im Gegensatz zum Rosmarin wechselständige Blätter aufweist. 

Das Gebiet war für mich nur schwierig eindeutig einem Lebensraumtypus zuzuordnen, bewegt sich aber irgendwo zwischen Mesobromion und Xerobromion…mit sehr respektablen Strauchgruppen, ua. mit Juniperus communis. Bromus erectus gab es jedenfalls reichlich. Was es sonst noch so gab…ich könnt es in meinen Fotos entdecken.

Herzliche Grüsse

Lorenz

alla discussione