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Solanum dulcamara

Morella rampicante, Dulcamara

(Leuk (VS), 9.6.2017; francoisealsaker)

Morphologie

Generative Merkmale

Vegetative Merkmale

Autor*in: Muriel Bendel
Stand: 10. November 2022

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Was elektrische Zahnbürsten und Stimmgabeln mit Botanik zu tun haben

Natürlich nicht viel :-)

Aber: Mit elektrischen Zahnbürsten oder Stimmgabeln kann wunderbar gezeigt werden, wie die sog. "Vibrationsbestäubung" (englisch "buzz pollination") funktioniert. Beide Hilfsmittel imitieren mit ihrem Brummen oder Summen resp. Vibrieren eine Hummel, die – mit angelegten Flügeln – ihre Muskeln spielen lässt und dabei laut summt (natürlich ohne irgendwohin zu fliegen). Mit ihrem Summen erschüttert die Hummel die Staubbeutel der Blüte und die Pollenkörner werden zu den Öffnungen der Staubbeutel, dann mit Schwung nach draussen und schliesslich Richtung Hummel katapultiert (die Honigbiene hat dieses Vibrieren nicht in ihrem Repertoire – sie kommt für die Vibrationsbestäubung deshalb nicht in Frage).

15'000 bis 20'000 Pflanzenarten aus den unterschiedlichsten Familien haben sich auf die Vibrationsbestäubung spezialisiert (siehe z.B: de Luca & Vellejo-Marin: What’s the ‘buzz’ about? The ecology and evolutionary significance of buzz-pollination. Current Opinion in Plant Biology, 2013). Zu den bekanntesten buzz-pollinated Arten gehört die Tomate (Lycopersicum esculentum): Wer blühende Tomaten in der Nähe hat (und eine elektrische Zahnbürste oder Stimmgabel griffbereit) - der Versuch lohnt sich :-)
Youtube gibt falls gewünscht genauere Auskünfte (z.B. Stichworte buzz pollination, tomatoe, tooth brush, yield eingeben).

Ob Stimmgabel oder Zahnbürste ist egal – diese Publikation hat gezeigt, dass beides zuverlässig funktioniert, um die Vibrationsbestäubung zu demonstrieren (und um bei Tomaten einen sicheren Ertrag zu gewährleisten, auch wenn keine Hummeln in Sicht sind): Tayal et al. 2020, Efficiency of using electric toothbrush as an alternative to a tuning fork for artificial buzz pollination is independent of instrument buzzing frequency. BMC Ecology

Auch ohne "buzz-Geräte" lohnt es sich, in der Nähe von Tomaten die Ohren zu spitzen: Das Vibrieren der bestäubenden Hummeln ist gut hörbar (und es hört sich etwa so an, als wäre die gute Hummel in Bedrängnis geraten oder irgendwo in die Enge getrieben worden). 

Zu den einheimischen, durch buzz-pollination bestäubten Arten gehört z.b. der Bittersüsse Nachtschatten (Solanum dulca-mara) -> Film auf wikimedia commons (Ton an!) …

oder Vertreter der Pyrolaceae (aktuell korrekt: Ericaceae):
Knudsen & Olesen (Buzz-Pollination and Patterns in Sexual Traits in North European Pyrolaceae, American Journal of Botany, 1993) schreiben dazu: "Moneses uniflora, Pyrola minor, P. rotundifolia and P. chlorantha are visited exclusively by pollen-buzzers".

Lieber eine halbstündige Vorlesung auf Englisch zum Thema statt trockene Publikationen? Hier lang :-) https://www.youtube.com/watch?v=of3u70k4qiM

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