• Systématique
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  • Melampyrum cristatum

Melampyrum cristatum

Mélampyre à crêtes

Morphologie

Generative Merkmale

  • Blüten

    • Blüten sitzend, einzeln in den Achseln von Tragblättern, dichte, 4-kantige Ähren bildend.
    • Tragblätter regelmässig gezähnt, entlang des Mittelnervs nach oben gefaltet und den Kelch und die Kronröhre umschliessend, grün oder rosa bis rot gefärbt, die unteren Tragblätter in eine lang ausgezogene, ganzrandige Spitze auslaufend.
    • Kelch glocken- oder röhrenförmig, 4-teilig.
    • Kelchzähne schmal dreieckig, die oberen 2 Kelchzähne deutlich länger als die beiden unteren.
    • Kronblätter hellgelb bis weisslich, Schlund dunkelgelb, gegen Ende der Blütezeit oft orange; zu einer Röhre verwachsen, mit helmförmiger, am Rand dicht behaarter Oberlippe und flacher Unterlippe.
    • Staubblätter 4, in der Oberlippe verborgen; Staubbeutel behaart, oben abgerundet, am Grund in eine lange Spitze auslaufend.
    • Fruchtknoten oberständig.

    Tragblätter gezähnt, entlang des Mittelnervs nach oben gefaltet. Roche de Chatollion, St-Blaise (NE), 7.6.2024 (Muriel Bendel)

    Les Follatères (VS), 4.6.2005 (Muriel Bendel)

    Randen (SH), 11.6.2010 (wolfgang bischoff)

    Tragblätter grün bis rotgefärbt und regelmässig gezähnt, Le Landeron NE, 4.6.2022 (Lorenz Scherler)

    Roche de Chatollion, St-Blaise (NE), 7.6.2024 (Muriel Bendel)

    Blütenstand dicht, 4-kantig. Vallon de l'Érmitage (NE), 8.8.2023 (Muriel Bendel)

  • Früchte

    • Kapsel 2-fächrig, in jedem Fächer mit 1–2 Samen.
    • Samen mit Anhängsel (Elaiosom → Ameisen-Ausbreitung).

Vegetative Merkmale

  • Wuchsform, Stängel

    • Pflanze einjährig, 15–30(–40) cm hoch.
    • Stängel meist verzweigt, 4-kantig, zerstreut bis relativ dicht und kurz behaart.
    • Wurzel-Halbparasit.

    Les Follatères (VS), 4.6.2005 (Muriel Bendel)

    Le Landeron (NE), 4.6.2010 (Muriel Bendel)

  • Blätter

    • Blätter gegenständig, sitzend oder kurz gestielt.
    • Blattspreite schmal lanzettlich, in eine lang ausgezogene Spitze auslaufend; ganzrandig oder vor allem bei den oberen Blättern am Grund mit wenigen Zähnen. 

    Blattspreite schmal lanzettlich. Roche de Chatollion, St-Blaise (NE), 7.6.2024 (Muriel Bendel)

Wirtspflanzen

Weber (1976) gibt als Wirtspflanzen für den Kamm-Wachtelweizen (Melampyrum cristatum) folgende Arten an:

Hartl (1974) beschreibt den Wirtekreis des Kamm-Wachtelweizens (Melampyrum cristatum) als «gross» und «verschiedenerlei Gehölze und Kräuter» (aber keine Gräser) umfassend und führt konkret folgte Arten auf:

Name

Der Artname nimmt auf die regelmässig gezähnten und entlang des Mittelnervs zusammengefalteten Tragblätter Bezug, die an einen Kamm erinnern (Lateinisch crista für «Kamm (auf dem Kopf von Tieren)» oder «Helmbusch»).

Mögliche Verwechslung

Bei den anderen Wachtelweizen-(Melampyrum-)Arten sind die Tragblätter flach ausgebreitet (nicht entlang des Mittelnervs zusammengefaltet), ihre Blütenstände sind nicht 4-kantig.

Weiterführende Literatur

Hartl, D., 1974: Melampyrum. In Hegi, G.: Illustrierte Flora von Mitteleuropa, Band 6, Teil 1. Verlag Paul Parey

Weber, H.C. 1976: Über Wirtspflanzen und Parasitismus einiger mitteleuropäischer Rhinanthoideae (Scrophulariaceae). Plant Syst. Evol. 125: 97–107
pdf

Autor*in: Muriel Bendel
Stand: 21. Dezember 2023

Forum

Diskussionen der Community

Eine pingelige Sache: extraflorale Nektarien bei Wachtelweizen-Arten

Auf winzige Pünktchen kommt es an: Mehrere Wachtelweizen-(Melampyrum-)Arten bilden auf ihren Tragblättern im Blütenstand kleine, punktförmige Drüsen, die eine zuckerhaltige Flüssigkeit absondern. Da dieser Nektar nicht in den Blüten gebildet wird, spricht man von sog. "extrafloralen" Nektarien (extra- für "ausserhalb von" und floral für "Blüte").

Am besten sind diese Pünktchen auf den Tragblättern des Acker-Wachtelweizens (Melampyrum arvense) zu sehen: Die Nektarien sind dunkel und zahlreich – und werden gerne von Ameisen besucht, die vom süssen Nektar naschen.

Der Wiesen-Wachtelweizen (Melampyrum pratense) hingegen scheint mit seinen extrafloralen Nektarien sehr spärlich umzugehen und bildet nur 1–3 gut getarnte, farblose bis grünliche Drüsen pro Tragblatt. 

Infos zur Gattung Wachtelweizen und zu allen fünf Arten im Wiki.

Bei anderen Pflanzenarten sind die extrafloralen Nektarien auffälliger (und vermutlich bekannter), z.B. bei

Unten ein paar Fotos dazu.

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