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Allium ursinum

Aglio orsino

Morphologie

Generative Merkmale

  • Blüte

    • Blütenstandstiel kantig.
    • Blüten gestielt; Blütenstiele rau, papillös, 1,5–2-mal so lang wie die Perigonblätter.
    • Hüllblätter hellgrün, später weisslich bis häutig; breit lanzettlich, kürzer als die geöffneten Blüten, bald abfallend.
    • Perigonblätter 6, weiss.
    • Staubblätter 6.
    • Fruchtknoten oberständig, 3-teilig.

    Blütenknospen. Aarberg (BE), 12.4.2015 (Muriel Bendel)

    Blütenknospe. Ittigen (BE), 17.4.2018 (francoisealsaker)

    30.4.2017 (francoisealsaker)

    Ittigen (BE), 30.4.2016 (francoisealsaker)

    Hüllblatt kürzer als die geöffneten Blüten. Linnerberg (AG), 14.5.2015 (Muriel Bendel)

    Blüte 6-zählig. Linnerberg (AG), 14.5.2015 (Muriel Bendel)

    Bern (BE), 30.4.2011 (wolfgang bischoff)

    23.4.2011 (wolfgang bischoff)

  • Früchte

    • Kapsel 3-fächerig.

    Reifende Kapsel. Aarberg (BE), 10.6.2023 (Muriel Bendel)

    Reifender Fruchtstand. Oensingen (SO), 26.5.2016 (francoisealsaker)

Vegetative Merkmale

  • Wuchsform, Stängel

    • Pflanze ausdauernd, Zwiebel-Geophyt, 20–30 cm hoch.
    • Zwiebel länglich, weiss.

    Manneberg, Ittigen (BE), 7.5.2017 (francoisealsaker)

    8.5.2017 (francoisealsaker)

    Münsingen (BE), 28.4.2013 (francoisealsaker)

    Aarberg (BE), 12.4.2015 (Muriel Bendel)

    Pohlern (BE), 17.5.2024 (Blumenwanderer)

    Linnerberg (AG), 14.5.2015 (Muriel Bendel)

    Zwiebel länglich, weiss. 5.3.2025 (Blumenwanderer)

    Fryburg (FR), 19.2.2022 (Blumenwanderer)

  • Blätter

    • Blätter alle grundständig, deutlich gestielt; meist 2 Blätter pro Pflanze.
    • Stängel am Grund mit einem hellgrünen bis häutigen, scheidigen (Nieder-)blatt.
    • Blattspreite breit lanzettlich, parallelnervig; umgewendet: die glänzende morphologische Unterseite ist nach oben gedreht; die matte, hellere morphologische Oberseite ist nach unten gedreht.
    • Ränder der Blattspreite in der Knospenlage zur matten, helleren Seite eingerollt.

    Stängel am Grund mit einem häutigen, scheidigen (Nieder-)blatt. Fryburg (FR), 19.2.2022 (Blumenwanderer)

    Fryburg (FR), 19.2.2022 (Blumenwanderer)

    Fryburg (FR), 4.3.2025 (Blumenwanderer)

    Blattränder zur hellen Seite umgerollt. Aarberg (BE), 8.3.2025 (Muriel Bendel)

    Blattoberseite und -unterseite deutlich unterscheidlich. Aarberg (BE), 8.3.2025 (Muriel Bendel)

    17.4.2018 (francoisealsaker)

    Blattspreite parallelnervig. Aarberg (BE), 8.3.2025 (Muriel Bendel)

Lebensraum

Auf feuchten, nährstoffreichen Böden; (Auen-)Wälder, Hecken, Laub(misch)wälder.

Verbreitung

Europäisch-westasiatisch.

Verbreitungskarte auf POWO.

Mögliche Verwechslung

Die Blätter der Herbst-Zeitlose (Colchicum autumnale) und der Alpen-Zeitlose (Colchicum alpinum) besitzen keinen Blattstiel und duften zerrieben nicht nach (Bär-)Lauch.

Die Blätter des Maiglöckchens (Convallaria majalis) sind ungestielt oder höchstens in einen kurzen, breiten Blattstiel verschmälert; die jungen Blätter sind zur Oberseite eingerollt und die Blattspreiten glänzen auf der Unterseite, nicht auf der (scheinbaren) Oberseite, die zerriebenen Blätter duften nicht nach (Bär-)Lauch. 

Bereits bei den kleinen, noch zur Oberseite eingerollten Blättern des Gemeinen Aronstabs (Arum maculatum) ist die Netznervatur gut zu erkennen (die Blattspreiten sind nicht parallelnervig) und die grösseren Blattspreiten sind spiess- bis pfeilförmig (nicht breit lanzettlich), die zerriebenen Blätter duften nicht nach (Bär-)Lauch. 

Autor*in: Muriel Bendel
Stand: 9. März 2025

Forum

Diskussionen der Community

Die Bärlauch'sche Doppelrolle

Oder "Blätter gerollt wie Prussiens Guetzli" – gemeint sind die ganz jungen Blätter des Bärlauchs (Allium ursinum), dessen Ränder noch zur hellen Unterseite umgerollt sind. 

Der Gemeine Aronstab (Arum maculatum) gehört ebenfalls zur Blatt-roll-Fraktion (und teilt mit dem Bärlauch Allium ursinum oft den Lebensraum) – seine jungen Blätter sind aber zur Oberseite eingerollt und dies nur von einer Seite her (d.h. wie eine selber gedrehte Zigarette). Bereits bei den jungen, noch eingerollten Blattspreiten des Gemeinen Aronstabs (Arum maculatum) ist die für die Gattung typische Netznervatur gut zu sehen (der Bärlauch hat wie die allermeisten Einkeimblättrigen Pflanzen parallelnervige Blattspreiten).
Sind die Blattspreiten entrollt, ist die Unterscheidung natürlich keine Hexerei mehr. 

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