• Systématique
  • Eudicotyledonae
  • Caprifoliaceae
  • Cephalaria
  • Cephalaria alpina

Cephalaria alpina

Céphalaire des Alpes

Morphologie

Generative Merkmale

  • Blüten

    • Blütenstandstiele kurz und dicht behaart.
    • Blüten in dichten, (halb-)kugeligen, kopfigen, im Durchmesser 2 bis über 3,5 cm grossen Blütenständen angeordnet.
    • Hüllblätter schmal eiförmig, dicht behaart, dem Blütenkopf anliegend.
    • Blütenboden mit lanzettlichen, in der vorderen Hälfte dunkelbraunen bis schwarzen, bewimperten Spreublättern.
    • Vorblätter verwachsen, den Fruchtknoten vollständig einhüllend und über diesen hinausragend, einen 8-zähnigen, 1–2 mm langen, nach vorne (nicht abspreizenden) Aussenkelch bildend. 
    • Kronblätter 4, hellgelb, zu einer Röhre verwachsen, auf der Aussenseite behaart, Randblüten nicht oder nur wenig vergrössert.
    • Staubblätter 4, mit der Kronröhre verwachsen.
    • Staubbeutel grünlichgelb.
    • Fruchtknoten unterständig.

    Noch geschlossene Blütenköpfe. Oberhofen (BE), 17.6.2021 (Maria Merz)

    Noch geschlossene Blütenköpfe. Val-de-Charmey (FR), 3.7.2017 (Blumenwanderer)

    (Blumenwanderer)

    (Blumenwanderer)

    Spreublätter behaart, in der vorderen Hälfte dunkelbraun. Oberhofen (BE), 26.6.2020 (Maria Merz)

    Rochers-de-Naye (VD), 9.8.2019 (francoisealsaker)

    Jaun (FR), 12.7.2018 (Blumenwanderer)

    Staubbeutel grün-violett. Oberhofen (BE), 26.6.2020 (Maria Merz)

    Gsteig (BE), 19.7.2021 (Blumenwanderer)

    Zwischen Berg-Föhren (Pinus mugo) wachsend. Rochers-de-Naye (VD), 9.8.2019 (francoisealsaker)

  • Früchte

    • Fruchtboden mit lanzettlichen, vorne dunkelbraunen bis schwarzen Spreublättern.
    • Reife Früchte braun, kantig, behaart, mit Längsrippen; an der Spitze mit 8 schmalen, 1–2 mm langen Aussenkelch-Zähnen; ohne Elaiosom.

    Reifende Fruchtstände. Oberhofen (BE), 2.8.2024 (Maria Merz)

    Fruchtstand mit lanzettlichen, an der Spitze dunklen Spreublättern. Oberhofen (BE), 26.6.2022 (Maria Merz)

    Fruchtstand und reife Früchte. Oberhofen (BE), 22.12.2024 (HPU)

    Reife Früchte behaart, mit 8 lang zugespitzen Aussenkelch-Zähnen. Oberhofen (BE), 15.12.2024 (HPU)

    Fruchtstand-Vergleich, von links: Alpen-Schuppenkopf (Cephalaria alpina), Gelbe Skabiose (Scabiosa ochroleuca), Tauben-Skabiose (Scabiosa columbaria), Wirbeldost (Clinopodium vulgare). Oberhofen (BE), 2.8.2024 (Maria Merz)

Vegetative Merkmale

  • Wuchsform, Stängel

    • Pflanze ausdauernd, 70 bis über 100 cm hoch.
    • Stängel in der oberen Hälfte verzweigt; gerillt; kurz und sehr dicht, später lockerer behaart.

    Jaun (FR), 13.7.2018 (Blumenwanderer)

    Jaun (FR), 13.7.2018 (Blumenwanderer)

    Gsteig (BE), 2.8.2021 (Blumenwanderer)

    Gsteig (BE), 19.7.2021 (Blumenwanderer)

    Gsteig (BE), 19.7.2021 (Blumenwanderer)

    Gsteig (BE), 2.8.2021 (Blumenwanderer)

    Val-de-Charmey (FR), 3.7.2017 (Blumenwanderer)

    Gsteig (BE), 2.8.2021 (Blumenwanderer)

    Gsteig (BE), 19.7.2021 (Blumenwanderer)

    Jaun (FR), 12.7.2018 (Blumenwanderer)

    Gsteig (BE), 2.8.2021 (Blumenwanderer)

    Stängel pelzig behaart. (Blumenwanderer)

  • Blätter

    • Blätter gegenständig, gestielt, v.a. auf der Unterseite kurz behaart, ohne Nebenblätter.
    • Grundständige Blätter deutlich gestielt; Blattspreite oval bis breit lanzettlich, gesägt. 
    • Stängelständige Blätter kürzer gestielt; Blattspreite fiederschnittig bis gefiedert; Abschnitte resp. Fiedern breit- bis schmal lanzettlich, gesägt, Ränder in der Knospenlage nach oben eingerollt; Fiedern an der Mittelrippe resp. Blattspindel ± deutlich herablaufend → Blattspindel geflügelt. 

    Austreibende Blätter im Frühling. 11.3.2025 (Blumenwanderer)

    11.3.2025 (Blumenwanderer)

    Oberhofen (BE), 24.3.2020 (Maria Merz)

    Ränder der jungen Fiedern nach oben eingerollt, Blattspindel geflügelt. (Blumenwanderer)

    (Blumenwanderer)

    Blätter gegenständig, Blattspreite fiederschnittig bis gefiedert. Val-de-Charmey (FR), 3.7.2017 (Blumenwanderer)

Bestäubung

Lebensraum

Auf nährstoffreichen, feuchten, kalkreichen, steinigen Böden; Hochstauden, Runsen, Wiesen, Schutthänge.

Verbreitung

West- und Südalpen.

Verbreitungskarte auf POWO.

Mögliche Verwechslung

Der sehr selten verwilderte, aus dem Kaukasus und der östlichen Türkei stammende Riesen-Schuppenkopf (Cephalaria gigantea) besitzt vergrösserte Randblüten (Durchmesser der Blütenköpfe 5–6 cm; mit den Randblüten messen), abgeflachte (nicht ± kugelige) Blütenköpfe und allmählich in eine lange Spitze verschmälerte Spreuschuppen.
Weiterführende Infos zum Riesen-Schuppenkopf (Cephalaria gigantea):

  • Manual of the Alien Plants of Belgium
  • Wallnöfer B., et al. 2015: Über fremdländische Arten von Cephalaria (Dipsacaceae), Gilia (Polemoniaceae), Ornithopus (Fabaceae) und Trachystemon (Boraginaceae) in Österreich. Stapfia 103: 151–159
    zobodat.at



Bei den Witwenblumen (Knautia) ist der Blüten- resp. Fruchtboden mit Haaren (nicht mit Spreublättern) bedeckt, die Randblüten sind deutlich vergrössert. 


Skabiosen (Scabiosa) haben 5-zipflige Kronen, die Randblüten sind deutlich vergrössert.

Autor*in: Muriel Bendel
Stand: 11. Januar 2025