• Systématique
  • Pteridophyta
  • Thelypteridaceae
  • Phegopteris
  • Phegopteris connectilis

Phegopteris connectilis

Phégoptère commun

(Hub b. Krauchthal (BE), 23.5.2018; francoisealsaker)

Morphologie

Generative Merkmale

  • Sori

    • Rund, am Rand der Abschnitte.
    • Ohne Schleier.

    5.6.2018 (francoisealsaker)

    Hinteres Lauterbrunnental (BE), 29.7.2016 (Muriel Bendel)

    Hub b. Krauchthal (BE), 25.7.2019 (francoisealsaker)

Vegetative Merkmale

  • Wuchsform

    • Pflanze ausdauernd.
    • Locker rasig wachsend

    Meikirch (BE), 11.8.2019 (francoisealsaker)

    Lörwald (BE), 30.5.2016 (Muriel Bendel)

    Zusammen mit Adlerfarn (Pteridium aquilinum). Lörwald (BE), 30.5.2016 (Muriel Bendel)

  • Wedel

    • Wedel sommergrün, 10–30(–45) cm lang, gestielt.
    • Blattspreite 1,5- bis 2-mal so lang wie breit, dreieckig bis pfeilförmig; weich, auf beiden Seiten locker mit weisslichen bis gelblichen Haaren bedeckt. 
    • Blattspreite fiederschnittig oder einfach gefiedert, Fiedern fiederschnittig. 
    • Die mittleren und vorderen Fiedern an der Blattspindel durch flügelartige Abschnitte miteinander verbunden.
    • Das unterste Fiedernpaar meist schräg abwärts gerichtet (in der Sonne aber steil nach oben).

    Zirkelsgraben (FR), 13.4.2014 (Muriel Bendel)

    Hinteres Lauterbrunnental (BE), 29.7.2016 (Muriel Bendel)

    Grütschalp (BE), 10.7.2022 (Muriel Bendel)

    Lörwald (BE), 30.5.2016 (Muriel Bendel)

    Lucomagno (TI), 15.6.2016 (wolfgang bischoff)

    Frasco (TI), 28.9.2016 (Muriel Bendel)

    Die Fiedern sind am Grund durch flügelartige Abschnitte miteinander verbunden. Lörwald (BE), 30.5.2016 (Muriel Bendel)

  • Herbstfärbung

    Die Blattspreiten werden im Herbst manchmal schneeweiss, bevor sie welken.

    6.10.2019 (francoisealsaker)

Fortpflanzung

Apomiktisch, d.h. in den Sporangien findet keine Halbierung des Chromosomensatzes statt und die Sporophyten, Sporen und Prothallien besitzen alle die gleiche Chromosomenzahl. Auf dem Prothallium entsteht direkt aus vegetativen Zellen ein neuer Sporophyt.

Diese Form der Vermehrung findet sich unter anderem auch beim Schuppigen Wurmfarn (Dryopteris affinis aggr.), beim Entferntfiedrigen Wurmfarn (Dryopteris remota) und beim Kretischen Saumfarn (Pteris cretica). 

Namen

Der wissenschaftliche Artname (Lateinisch connectere für «verbinden, verknüpfen») bezieht sich auf die an der Blattspindel miteinander verbundenen Abschnitte.

Der französische Name «fougère à moustache» nimmt Bezug auf das unterste abwärtsgerichtete Fiederpaar.

Lebensraum

Auf feuchten, (leicht) sauren Böden; Wälder.

Mögliche Verwechslung

Die Blattspreiten des Ruprechtsfarns (Gymnocarpium robertianum) und des Eichenfarns (Gymnocarpium dryopteris) sind zumindest am Grund doppelt gefiedert, die Blattspindeln sind nicht geflügelt.

Die untersten Abschnitte des Gallischen Tüpfelfarn (Polypodium cambricum) können ebenfalls abwärtsgerichtet sein, die Blattspreite ist aber wintergrün, fiederschnittig und praktisch kahl.

Quellen

Bendel, M. & Alsaker F. 2021: Farne, Schachtelhalme und Bärlappe – Der Naturführer zu den Farnpflanzen Mitteleuropas. Haupt
https://www.farne-mitteleuropas.info/

iFarne.ch:
https://www.ifarne.ch/app/links/phegopteris-connectilis.php

Autor*in: Muriel Bendel
Stand: 4. Dezember 2022

Forum

Bilder aus der Community

Diskussionen der Community

Zeit für «weisse» Farne

Nach den ersten Frösten werden die Wedel von verschiedenen Farnen im Herbst zuerst weiss, hellbraun oder beige, bevor sie welken und braun werden. Mit ihren hellen Wedeln heben sie sich im Wald vor der grün-braunen Hintergrundkulisse deutlich ab.
Die helle Färbung der Wedel ist kein absolutes «Killer-Merkmal», aber sehr wohl ein «Soft-Merkmal», z.B. um in einem Meer aus Wurmfarnen (Dryopteris) einen einzelnen Bergfarn (Oreopteris limbosperma) zu erspähen (der sonst sehr gut als Echter Wurmfarn Dryopteris filix-mas durchgehen kann).

«Klassiker» für weisse Wedel sind der Wald-Frauenfarn (Athyrium filix-femina) und der Bergfarn (Oreopteris limbosperma). Aber auch der Buchenfarn (Phegopteris connectilis)Eichenfarn (Gymnocarpium dryopteris) und Adlerfarn (Pteridium aquilinum) haben im Herbst oft auffallend helle Wedel.
Bei anderen Gattungen/Arten wie bei den Wurmfarnen (Dryopteris) oder beim Sumpffarn (Thelypteris palustris) werden die Wedel im Herbst direkt braun, unabhängig von der Witterung.

Unten Fotos von hellen Wedeln des Wald-Frauenfarns (Athyrium filix-femina), heute bei Rüeggisberg (BE), und ältere Fotos des Bergfarns (Oreopteris limbosperma)und des Eichenfarns (Gymnocarpium dryopteris)

Habt ihr ähnliche Beobachtungen gemacht? Auch von anderen Arten? Bin gespannt und freue mich auf eine umfangreiche «Herbst-Wedel-Sammlung» :-)

Aller à la discussion