• Systematik
  • Gymnospermae
  • Pinaceae
  • Abies
  • Abies alba

Abies alba

Tanne, Weisstanne

(Meikirch (BE), 18.5.2021; francoisealsaker)

Morphologie

Generative Merkmale

  • Zapfen

    • Zur Zeit der Samenreife ragen die zugespitzten Deckschuppen über die Samenspitzen hinaus. 
    • Reife Zapfen bis über 15 cm lang, aufrecht, nach der Reife zerfallend, nur die Spindel hinterlassend.

    9.11.2015 (francoisealsaker)

Vegetative Merkmale

  • Wuchsform

    Bis über 60 m hoch.

    Holderbank-Egerkingen (SO), 6.9.2015 (francoisealsaker)

    Chaumont (NE), 8.7.2024 (Muriel Bendel)

  • Zweige

    Junge Zweige dicht braun borstig behaart.

  • Nadeln

    • Nadeln immergrün, einzeln stehend, steif, flach, Oberseite grün, Unterseite mit zwei weissen Streifen (Stomata-Bändern), Spitze stark ausgerandet bis gespalten.
    • Nadeln spiralig angeordnet, an beschatteten Seitenzweigen meist kammförmig «gescheitelt» (vermeintlich zweizeilig) erscheinend, an Gipfeltrieben und an lichtexponierten Seitenzweigen radial (alle Übergangsformen vorkommend).
    • Ansatzstelle der Nadeln am Zweig «saugnapf-artig» resp. scheibenartig verbreitert → abgefallene Nadeln hinterlassen runde bis leicht ovale, glatte Narben auf dem Zweig.
    • Entnadelte Zweige ± glatt.
    • Zerriebene Nadeln angenehm aromatisch/harzig duftend, aber nicht auffällig nach Zitrusfrüchten.

    Bolligen-Ittigen (BE), 27.4.2016 (francoisealsaker)

    Schattenzweig, Oberseite. Rychebachwald (BE), 30.12.2024 (Muriel Bendel)

    Habstetten (BE), 20.5.2013 (francoisealsaker)

    Zweigunterseite. La Chaux-d'Abel (BE), 8.10.2015 (francoisealsaker)

    Zweigunterseite. Oftringer Engelberg (AG), 20.2.2023 (Muriel Bendel)

    Zweigunterseite. Oftringer Engelberg (AG), 20.2.2023 (Muriel Bendel)

    Rychebachwald (BE), 30.12.2023 (Muriel Bendel)

  • Borke

    Suldgrabe (BE), 20.7.2024 (Muriel Bendel)

    Combe Tabeillon (JU), 4.8.2024 (Muriel Bendel)

    Gorges du Seyon (NE), 11.8.2024 (Muriel Bendel)

    Gorges du Seyon (NE), 11.8.2024 (Muriel Bendel)

Mögliche Verwechslung

Bei der aus Nordamerika stammenden Gewöhnlichen Douglasie (Pseudotsuga menziesii) fallen die Zapfen als Ganzes ab, die Nadeln sind an der Spitze stumpf oder leicht zugespitzt (nicht stark ausgerandet bis gespalten), am Grund sitzen sie auf einem kurzen «Sockel» (Nadelpolster oder Nadelkissen), zerrieben duften die Nadeln nach Zitrusfrüchten. 


Bei der aus dem Kaukasus und aus Kleinasien stammenden Nordmann-Tanne (Abies nordmanniana) stehen die dunkelgrünen Nadeln sehr dicht; auf der Zweigoberseite sind die Nadeln radial angeordnet und kürzer als auf der Zweigunterseite, auf der Zweigunterseite und an Schattenzweigen sind die Nadeln gescheitelt. Die Nadeln sind an der Spitze stumpf oder gekerbt, sie sitzen mit einer leicht ovalen oder runden Basis auf dem Zweig.
Weiterführende Infos:
Jagel, A. & Dörken, V.M. 2019: Abies nordmanniana – Nordmann-Tanne (Pinaceae), der Tannenbaum. Jahrb. Bochumer Bot. Ver. 10: 189–198
https://www.botanik-bochum.de/jahrbuch/Pflanzenportraet_Abies_nordmanniana.pdf

Autor*in: Muriel Bendel
Stand: 29. März 2023

Forum

Diskussionen der Community

2x "Tanne": same same but different

Sind Zapfen vorhanden, ist das Baum-Rätsel schnell gelöst. Ohne Zapfen (oder Überbleibsel davon) sehen sich die beiden Nadelbäume doch recht ähnlich...

Oben: Tanne/Weisstanne (Abies alba) > Nadeln an der Spitze ausgerandet bis gespalten, Ansatzstelle am Zweig scheibenartig verbreitert ("Haftfüsschen")

Unten: Gewöhnlich Douglasie (Pseudotsuga menziesii) > Nadeln an der Spitze stumpf oder leicht zugespitzt, Ansatzstelle am Zweig mit einem kurzen, braunen "Sockel" (Nadelpolster oder Nadelkissen)

Weitere Infos im Wiki.

zur Diskussion

Abies

Auf den ersten Blick meinte ich heute auf der Blitzinventar-Tour Abies alba vor mir zu haben (Doppelspitze der Nadeln). Die Zweige der noch kaum meterhohen Pflanze unterscheiden sich aber deutlich von gleich daneben wachsenden Abietes albae. Die Nadeln sind länger, derber, kräftiger, die Schuppen an den Zweigen fehlen fast ganz. Ich vermute Abies grandis. Oder muss ich mein Bild von Abies alba revidieren?
Aargau, Wynen-/Suhrental, 625 m, Blitzinventarquadrat, Mischwald auf Hochfläche

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Totholzpilz auf Abies alba

Hallo zäme

Auf einem Streifzug im Oberen Emmental ist mir heute ein einzelner Totholz-Ast aufgefallen wegen seines aussergewöhnlichen Bewohners. Ich vermute nach Internetrecherche, dass es sich um Hymenochaete cruenta (Blutroter Borstenscheibling) handeln könnte. Das Substrat ist m.E. Abies alba. Es hatte viel derartiges Totholz aus Durchforstungen der letzten Jahre dort in der Gegend, aber ich habe nur diesen einzelnen kurzen Abschnitt gefunden mit dieser Art. 

Kennt diese Art jemand und kann meine laienhafte Bestimmung bestätigen?

Herzliche Grüsse

Lorenz

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