• Systematik
  • Monocotyledonae
  • Poaceae
  • Brachypodium
  • Brachypodium pinnatum aggr.
  • Brachypodium pinnatum

Brachypodium pinnatum

Fieder-Zwenke

(Bern (BE), 5.6.2023; Muriel Bendel)

Morphologie

Generative Merkmale

  • Blüten

    • Blütenstand eine lockere, aufrechte Ähre (oder eine extrem kurz gestielte Traube), vor dem Aufblühen zusammengezogen, zur Blütezeit sind die Ährchen abgespreizt bis rechtwinklig abstehend.
    • Ährchen mit 2 Hüllspelzen, mit der Breitseite der Ährenachse zugewendet, kurz gestielt: «Gelenk» oder «Füsschen» ca. 1 mm (Gattungsmerkmale).
    • Grannen kürzer als die zugehörenden Deckspelzen.

    Mur (Vully), 10.6.2012 (wolfgang bischoff)

    Ährchen kurz gestielt. Bern (BE), 5.6.2023 (Muriel Bendel)

    Bern (BE), 5.6.2023 (Muriel Bendel)

    Mur/Vully, 10.6.2012 (wolfgang bischoff)

    Bern (BE), 5.6.2023 (Muriel Bendel)

    Ährchen mit der Breitseite der Ährenachse zugewendet. Bern (BE), 5.7.2024 (Muriel Bendel)

    Grannen kürzer als die Deckspelzen. Bern (BE), 5.7.2024 (Muriel Bendel)

Vegetative Merkmale

  • Wuchsform, Stängel

    • Pflanze ausdauernd, mit unterirdischen Ausläufern (deshalb meist grössere Bestände bildend).
    • Stängel an den Knoten fein behaart.

    Knoten kurz behaart. Bern (BE), 5.6.2023 (Muriel Bendel)

  • Blätter

    • Blätter hellgrün bis gelblichgrün, allmählich zugespitzt, am Rand abstehend bewimpert.
    • Grund der Blattspreite mit kurzen, abstehenden Borstenhaaren, ohne Öhrchen.
    • Blatthäutchen 1–2 mm, gestutzt, kurz und dicht behaart.

    Bern (BE), 5.6.2023 (Muriel Bendel)

    Blattoberseite. Bern (BE), 5.6.2023 (Muriel Bendel)

    Blattunterseite. Bern (BE), 5.6.2023 (Muriel Bendel)

    Bern (BE), 5.6.2023 (Muriel Bendel)

    Bern (BE), 5.6.2023 (Muriel Bendel)

Mögliche Verwechslung

  • Die Wald-Zwenke (Brachypodium sylvaticum) bildet Horste, die Blütenstände sind zuerst schräg aufrecht und bald ± überhängend bis nickend, die Grannen in den oberen Blüten sind länger als die zugehörenden Deckspelzen.

  • Die Ährchen der Quecken (Elymus/Agropyron) haben ebenfalls 2 Hüllspelzen und sind mit der Breitseite der Ährenachse zugewendet, im Unterschied zu den Zwenken (Brachypodium) sind die Ährchen aber ungestielt und sind zur Blütezeit mangels «Gelenk» deshalb nur wenig abgespreizt. 

  • Die Ährchen der Raygräser (Lolium) sind mit der Schmalseite der Ährenachse zugewendet und besitzen nur 1 Hüllspelze (nur die obersten Ährchen haben 2 Hüllspelzen).

  • Auf dem Radar behalten: Brachypodium phoenicoides
    Verloove, F. & Barendse, R. 2019: Brachypodium phoenicoides (Poaceae), a (not so) new alien in Belgium. Dumortiera 113: 21-25
    DOI 10.5281/zenodo.2548645
    http://db.plantentuinmeise.be/DUMORTIERA/DUM_113/Dum_113_21-25_Brachypodium_phoenicoides.pdf

Autor*in: Muriel Bendel
Stand: 15. September 2024

Forum

Bilder aus der Community

Diskussionen der Community

"Kurzfüssler": Gattung Zwenken (Brachypodium)

Leben auf kleinem Fuss: 

Die Zwenken verdanken ihren wissenschaftlichen Gattungs-Namen Brachypodium (griech. brachys = kurz, podion = Fuss) einer Winzigkeit: Die Ährchen sitzen auf einem 1 mm langen Stiel (oder Gelenk) und sind damit nicht direkt der Ährenachse aufsitzend wie bei den auf den ersten Blick ähnlichen Quecken (Agropyron/Elymus) und Raygräsern (Lolium).

Der kleine Stiel funktioniert bei den Zwenken wie ein Gelenk und ermöglicht den Ährchen, zur Blütezeit rechtwinklig (oder zumindest schief) abzuspreizen.

Infos zur Fieder-Zwenke (Brachypodium pinnatum) finden sich hier

zur Diskussion