• Systematik
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Daphne mezereum

Echter Seidelbast, Kellerhals

(Lucomagno (TI), 14.6.2016; wolfgang bischoff)

Morphologie

Generative Merkmale

  • Blüten

    • Blüten radiärsymmetrisch, im Frühling meist vor den Blättern erscheinend, sitzend oder sehr kurz gestielt und direkt dem Trieb entspringend (Kauliflorie/Stammblütigkeit), angenehm duftend.
    • Kelchblätter 4, rosa, im unteren Teil zu einer behaarten Röhre verwachsen (abweichend auch als Blütenbecher/Hypanthium gedeutet), an der Spitze mit 4 freien Kelchzipfeln. 
    • Kronblätter fehlend.
    • Staubblätter 8, in 2 Kreisen angeordnet.

    Kandersteg (BE), 12.4.2023 (francoisealsaker)

    Belper Giessen (BE), 25.2.2024 (Muriel Bendel)

    Bois de Chênes, Romainmôtier (VD), 11.4.2004 (wolfgang bischoff)

    Kelchröhre auf der Aussenseite behaart. Belper Giessen (BE), 25.2.2024 (Muriel Bendel)

    Bois de Chênes, Romainmôtier (VD), 11.4.2004 (wolfgang bischoff)

    Kandersteg (BE), 7.4.2018 (francoisealsaker)

    Kandersteg (BE), 16.4.2016 (francoisealsaker)

  • Früchte

    • 1-samige, kugelige bis ovale, kahle Steinfrucht.
    • Zuerst grün, zur Fruchtreife leuchtend rot.

    Reifende, noch grüne Früchte. Kandersteg (BE), 30.9.2021 (francoisealsaker)

    Court (BE), 16.6.2024 (Muriel Bendel)

    Gasterntal (BE), 8.8.2016 (francoisealsaker)

    Ofenpass (GR), 29.8.2003 (Muriel Bendel)

Vegetative Merkmale

  • Wuchsform, Stängel

    • Pflanzen ausdauernd, verholzt, 40 bis > 100 cm hoher Strauch.
    • Triebe nur an der Spitze beblättert, zuerst fein behaart, später verkahlend.

    Schynige Platte (BE), 24.6.2016 (francoisealsaker)

    Lucomagno (TI), 14.6.2016 (wolfgang bischoff)

    Thörishaus (BE), 19.3.2017 (wolfgang bischoff)

    Zermatt (VS), 11.7.2010 (Muriel Bendel)

    28.7.2017 (francoisealsaker)

    Sunnbüel (BE), 4.9.2018 (francoisealsaker)

    Grasburg (BE), 9.4.2017 (Muriel Bendel)

  • Blätter

    • Blätter wechselständig, ohne Nebenblätter, sommergrün, weich.
    • Blattspreite einfach, ungeteilt, ganzrandig, lanzettlich, am Grund allmählich in einen kurzen Stiel verschmälert; am Rand kurz behaart, sonst kahl; Oberseite grün, matt, Unterseite heller.

Lebensraum

Meist auf nährstoffreichen, relativ feuchten Böden; Laubwälder, seltener Misch- und Nadelwälder, Gebüsche, steinige Weiden etc.; von der kollinen bis in die subalpine, selten bis in die alpine Stufe hochsteigend.

Der Schweizer Höhenrekord für den Echten Seidelbast (Daphne mezereum) liegt bei 2560 m ü. M. (Stellisee bei Zermatt, VS): Landesforstinventar LFI

Giftigkeit

Alle Pflanzenteile sind stark giftig.

Mögliche Verwechslung

Bei den anderen Seidelbast-Arten erscheinen die Blüten nicht vor den Blättern; der Alpen-Seidelbast (Daphne alpina) hat ebenfalls sommergrüne, aber auf beiden Seiten fein behaarte, meist kleinere Blätter und zeichnet sich durch weisse bis cremefarbene Blüten und orange bis hellrote, behaarte Früchte aus; der Lorbeer-Seidelbast (Daphne laureola)Gestreifte Seidelbast (Daphne striata) und Flaumige Seidelbast (Daphne cneorum) besitzen immergrüne, ledrige Blätter.

Kleine, vegetative Pflanzen sehen u. U. der Mandelblättrigen Wolfsmilch (Euphorbia amygdaloides) ähnlich → auf den Milchsaft achten (Gattung Seidelbast/Daphne ohne Milchsaft; Gattung Wolfsmilch/Euphorbia mit Milchsaft).

Autor*in: Muriel Bendel
Stand: 20. November 2023