• Systematik
  • Eudicotyledonae
  • Rosaceae
  • Filipendula
  • Filipendula ulmaria

Filipendula ulmaria

Moor-Geissbart, Spierstaude, Echtes Mädesüss, Rüsterstaude

Morphologie

Generative Merkmale

  • Blüten

    • Blütenstand eine vielblütige Spirre oder Trichterrispe; der verkürzte Haupttrieb wird von den verlängerten Seitentrieben übergipfelt → der Blütenstand blüht von unten nach oben auf.
    • Blüten radiärsymmetrisch, stark duftend.
    • Kelchblätter meist 5, hellgrün, am Rand manchmal rötlich überlaufen; im unteren Teil zu einem kurzen Kelchbecher verwachsen; auf der Aussenseite drüsig behaart; zur Blütezeit zurückgeschlagen.
    • Kronblätter meist 5, auf beiden Seiten weiss bis gelblichweiss, deutlich genagelt (zum Grund plötzlich in einen «Stiel» verschmälert).
    • Staubblätter zahlreich, deutlich länger als die Kronblätter.
    • Fruchtblätter 5­–15, frei.

    Blütenknospen. Solrütiwald, Köniz (BE), 3.7.2023 (Muriel Bendel)

    Solrütiwald, Köniz (BE), 3.7.2023 (Muriel Bendel)

    St. Petersinsel (BE), 11.7.2015 (francoisealsaker)

    Rottenschwil (AG), 25.6.2015 (Muriel Bendel)

    Eschenbach (LU), 9.7.2010 (wolfgang bischoff)

    Suldgrabe (BE), 20.7.2024 (Muriel Bendel)

    Sörenberg (LU), 4.7.2005 (Muriel Bendel)

  • Früchte

    • Fruchtstand aus grünen, zur Reifezeit braunen, einsamigen, harten, kahlen, sichelförmigen und miteinander schraubig gedrehten Nüsschen. 
    • Nüsschen nicht vom Kelchbecher eingeschlossen.

    Lac de Montsalvens (FR), 24.7.2022 (Muriel Bendel)

    Lac de Montsalvens (FR), 24.7.2022 (Muriel Bendel)

    Naters (VS), 31.7.2024 (Muriel Bendel)

    Reifende Früchte. Sodbach, Sense (BE), 12.9.2015 (francoisealsaker)

    Lac de Montsalvens (FR), 24.7.2022 (Muriel Bendel)

Vegetative Merkmale

  • Wuchsform, Stängel

    • Pflanze ausdauernd, mit kurzem, nicht knollig verdicktem Rhizom, 50–120(–150) cm hoch.
    • Stängel aufrecht, grün oder vor allem im oberen Teil rot überlaufen und oft verzweigt.
    • Wurzelsystem:
      https://images.wur.nl/digital/collection/coll13/id/457/rec/2

    Eschenbach (LU), 9.7.2010 (wolfgang bischoff)

    Mur Vully (VD), 22.6.2012 (wolfgang bischoff)

    Seeliswald (BE), 12.7.2021 (Muriel Bendel)

  • Blätter

    • Blätter gestielt; grundständig, am Stängel wechselständig.
    • Nebenblätter eiförmig, gesägt.
    • Blattstiel und Blattspindel grün, oft rot überlaufen.
    • Blattspreite einfach und unpaarig gefiedert; Fiederung unterbrochen: mit 3–5(–6) grossen Fiederpaaren und dazwischen sehr kleinen Fiederpaaren; Endfieder grösser als die seitlichen Fiedern und oft 3–5-spaltig.
    • Grosse Fiedern eiförmig bis breit lanzettlich, meist länger als 3 cm, 1,5- bis 2-mal so lang wie bereit, Rand fein und doppelt gesägt.
    • Fiederoberseite dunkelgrün, Unterseite heller und v.a. auf den Nerven behaart bis deutlich filzig grauweiss behaart. 

    Blattspreite unpaarig gefiedert. 12.4.2017 (francoisealsaker)

    12.4.2017 (francoisealsaker)

    Blätter wechselständig, mit Nebenblättern. 11.7.2015 (francoisealsaker)

    Endfieder grösser als die Seitenfiedern, 3(–5)-lappig. 13.9.2015 (francoisealsaker)

    Blattspindel oft rot. Muri b. Bern (BE), 23.4.2023 (Muriel Bendel)

    Blattspreite unterbrochen gefiedert. Muri b. Bern (BE), 23.4.2023 (Muriel Bendel)

Lebensraum

Auf nährstoffreichen, feuchten bis nassen Böden; Gräben, Ufer, Feuchtwiesen.

Verbreitung

Eurasiatisch.

Verbreitungskarte auf POWO

Mögliche Verwechslung

Der auf wechselfeuchten bis trockenen Böden wachsende Knollige Geissbart (Filipendula vulgaris) besitzt meist 6, auf der Aussenseite oft rötliche Kronblätter, die Blattspreite zeichnet sich durch zahlreiche schmalere Fiedern aus, die behaarten Früchtchen sind gerade und aufrecht.

Autor*in: Muriel Bendel
Stand: 15. Dezember 2024